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Debattierclub Board: Debattierclub Thread: Bankenkrise
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Bankenkrise Site: « 1 2 3 4 5 6 ...9 »
#1 at 21.10.2008 on 17:39h Quote this entry
country unknown Dartz4
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Wieso auch immer gibt es zu dem brisanten Thema noch keinen Thread hier im Fo-
rum.

News, Infos, Erläuterungen, Diskussionen, Probleme, Zukunftsprognosen, eure
Erfahrungen usw. rund um dieses Theam gehören hier rein.




_______________________________________________________________________

Hab hier auch noch etwas lustiges gefunden, was treffend die aktuelle Lage karrikiert
darstellt. Privatisierung der Gewinne, Verstaatlichung der Verluste...



- Dartz4
 
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#2 at 21.10.2008 on 19:35h Quote this entry
country unknown dgp
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ich empfehle zu dem thema:
Kindergartenkapitalismus

ansonsten hab ich immo leider nicht die zeit für nen richtigen beitrag, das kommt noch
 
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#3 at 22.10.2008 on 09:18h Quote this entry
country unknown HG
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posts:
Wir werden alle sterben...
 
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#4 at 22.10.2008 on 12:50h Quote this entry
de Zahl
Co-Leader
posts: -2
Ich nich!
 


Bäm knall rumms

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#5 at 22.10.2008 on 13:29h Quote this entry
de sk1ll3R
Member
posts:
HG schrieb:
Wir werden alle sterben...
zahl schrieb:
Ich nich!
Oha, also das sind ja mal mehr als ausführliche Beiträge zu diesem Thema!

Leider kam ich bis jetzt auch nicht so wirklich dazu, mich damit zu beschäftigen. Aber die Situation ist schon nicht ganz ohne. Irgendwann musste es ja aber auch mal "zusammenbrechen", wenn man bedenkt, dass die USA seit Jahren (oder Jahrzehnten?) praktisch komplett "auf Pump" leben. Dass das auf Dauer nicht gut gehen kann, scheint wohl irgendwie logisch.

Um die wirklichen Zusammenhänge zu erkennen, müsste man sich wohl mit der Materie schon länger beschäftigen und das nötige Hintergrundwissen besitzen (*zu ze schiel* ), aber eines ist ja wohl glasklar:
Wenn jetzt aus lauter Panik alle Leute in die Banken rennen und ihr ganzes Geld abheben, ist garantiert gar niemandem geholfen. Dann fehlt den Banken nämlich erst recht das Kapital, um sich über Wasser zu halten und gerade die kleinen Banken können daran ganz schnell bankrott gehen. Genau um solche Katastrophen zu verhindern, hat ja die Bundesregierung dieses Paket verabschiedet, um das Kapital in den Geldanlagen abzusichern.

Bleibt für uns normal-Sterbliche also festzuhalten, dass außer Preiserhöhungen (die ja inzwischen schon alltäglich geworden sind) in der nächsten Zeit keine negativen Konsequenzen zu erwarten sind.

Was mir an der Sache mit der einen Kapital-Firma (weiß nicht mehr, wie sie hieß) aber mal wieder deutlich geworden ist:
Man muss nur weit genug "oben stehen" und wichtig genug sein, dann kann man als Manager seine Firma bedenkenlos gegen den Baum fahren und Milliarden verlieren, schließlich kommt dann der besorgte Vater Staat und hält für den verursachten Schaden den Kopf hin.
Die eigentlichen Verursacher sind im Prinzip fein raus, reichen die Kündigung ein, beziehen meist noch riesige Abfindungen, und fangen dann wo anders wieder an oder setzten sich ab. Das ist imho eine schreiende Ungerechtigkeit, die jeglicher Logik widerspricht, bei sowas könnt ich einfach nur einen Schreianfall bekommen.
 
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#6 at 22.10.2008 on 19:54h Quote this entry
de Manu16
Member
posts: 0
schrieb:
Bleibt für uns normal-Sterbliche also festzuhalten, dass außer Preiserhöhungen (die ja inzwischen schon alltäglich geworden sind) in der nächsten Zeit keine negativen Konsequenzen zu erwarten sind.
Einziger Punkt bei dem ich dir nicht zustimmen kann!

Die Preise sinken in letzter Zeit ein wenig... Z.B. beim Benzin kann man das erkennen, oder bei mir im Geschäft, die Preise im Stahl sinken im freien Fall... Beim Rest muss ich dir zustimmen Skiller.

Naja uns wird eine Rezession drohen, die wäre sowieso in den nächsten Jahren gekommen, so wird sie jetzt demnächst losgehen.

Was mir noch mehr Angst macht: Nachfrage gibt es zZ. auf dem Markt insgesamt (SEHR) wenig, aber die Aufträge die jetzt noch laufen, die müssen theoretisch ja schon länger geplant sein (vor der Bankenkrise geplant). Das heißt, die Situation müsste in einem halben Jahr noch schlechter aussehen. D.h. noch weniger Nachfrage, was für uns Bürger einen Vorteil hat: Günstigere Preise, jedoch einen Nachteil, mehr Arbeitslosigkeit...
 


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#7 at 22.10.2008 on 22:40h Quote this entry
country unknown Dartz4
unregistered
posts:
SKiller schrieb:
Die eigentlichen Verursacher sind im Prinzip fein raus, reichen die Kündigung ein, beziehen meist noch riesige Abfindungen, und fangen dann wo anders wieder an oder setzten sich ab. Das ist imho eine schreiende Ungerechtigkeit, die jeglicher Logik widerspricht, bei sowas könnt ich einfach nur einen Schreianfall bekommen.
Auch wenn ich mich in der MAterie nicht allzu gut auskenne. So einfach is es dann auch wieder nicht.

Natürlich scheint es für uns Normalobürger jetzt so, dass die Banken ihr Geld an die Wand fahren und der Vater Staat jetzt mit Millarden an Steuergledern eingreifen muss. Allerdings sind die Banken nicht die Verursacher dieser Krise, sondern im Prinzip die Regierungen dieser Erde (oder Deutschland), die den Banken zu große Freiheiten gelassen haben. Ein (Klein-)Kind könnte den ganzen TAg auch viel Mist bauen, wenn ihm die Eltern nicht gewisse Grenzen setzen würden.

Und hier sollte der Ansatzpunkt der Regierung auch sein (genau wie sie es mit dem Rettungspacket auch vorhaben): Die Banken stärker zu kontrollen und sie in ihrer (schieren) Omnipotenz klar einzuschränken.

Wieso rennen denn überhaupt Banken wie z.B. die BayernLB oder die WestLB mit ihrem Geld in die USA, um dort hochriskante Geschäfte zu machen und zwangsläuig vieles verlieren? Es kann doch nicht sein, dass sich staatlich beaufsichtigte Banken in solchen Märkten rumdrücken, obwohl ihre eigentliche Aufgabe es ist, die Leute oder Unternehmen in der Region im eigenen Land zu fördern.
 
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#8 at 23.10.2008 on 10:55h Quote this entry
country unknown HG
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posts:
schrieb:
Die Preise sinken in letzter Zeit ein wenig... Z.B. beim Benzin kann man das erkennen, oder bei mir im Geschäft, die Preise im Stahl sinken im freien Fall...
Richtig, und das ist voll übel. Wenn erstmal die Rohstoffpreise fallen, dann gibt es wirklich ein Wachstumsrückgang oder Rezession.

schrieb:
Nachfrage gibt es zZ. auf dem Markt insgesamt (SEHR) wenig, aber die Aufträge die jetzt noch laufen, die müssen theoretisch ja schon länger geplant sein (vor der Bankenkrise geplant). Das heißt, die Situation müsste in einem halben Jahr noch schlechter aussehen
Sehe ich auch so. Kommt halt auch stark auf die Branche an. Infrastruktur oder Häuserbau kann man nicht so schnell canceln wie z.B. einen Besuch in einem Hotel. Das dauert noch eine ganze Weile, bis es voll durchschlägt...
 
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#9 at 23.10.2008 on 16:37h Quote this entry
de Lolo
Member
posts: 0
Dartz4 schrieb:
Wieso rennen denn überhaupt Banken wie z.B. die BayernLB oder die WestLB mit ihrem Geld in die USA, um dort hochriskante Geschäfte zu machen und zwangsläuig vieles verlieren? Es kann doch nicht sein, dass sich staatlich beaufsichtigte Banken in solchen Märkten rumdrücken, obwohl ihre eigentliche Aufgabe es ist, die Leute oder Unternehmen in der Region im eigenen Land zu fördern.
Da fragt man sich, wo dieser Kapitalismus letztendlich her kommt?
Ich bin mir nicht so sicher, ob wir die Schuld beim Staat, den Banken oder irgendwem suchen können, denn wer in der Bevölkerung wollte denn nicht niedrige Zinsen, hohe Rendite, gute Altersvorsorge und am besten noch ne DSL-Flat und nen Mercedes dazu?

Wir Menschen in den Industriestaaten sind einfach über Jahre zu gierig gewesen. In den USA wurden bereitwillig risikoreiche Kredite vergeben, Leute geben Geld aus, das sie nicht haben und Reichtum steht für ein glückliches Leben.
Die Konesequenzen von dem Ganzen größer, schöner, billiger, mehr und schneller sehen wir jetzt.

Außerdem erkennt man, dass Geld eingentlich nur für den Ottonormalverbraucher überhaupt eine Währung ist. Für die Banken und Aktionäre sind das nur Zahlen, die immense Macht bedeuten.
Ich mein, so viel Geld, wie jeden Tag Börsenspekulationen durchläuft, gibt es gar nicht. Der ganze Planet könnte so viel Geld nicht drucken!

Das sind alles nur Bytes in Computersystemen, die sich nach Gesetzmäßigkeiten vervielfachen, und je mehr Geld, desto mehr Macht.
An der gegenwärtigen Situation sieht man ja, wie wir alle von dem System abhängig sind.

Aber man muss zugeben, dass in unserer Zeit der Einfluss von Banken relativ gering gehalten wurde, oder zumindest nicht öffentlich klargeworden ist.
Man bedenke zum Beispiel mal Jakob Fugger. Seiner Zeit bestimmte er, wer König wird, welcher Krieg geführt wird und wer welche Adelstochter heiratet?
Warum? Weil sie ihm alle Geld schuldeten...

Um mal wieder auf unsre Situation zurückzukommen: Meiner Meinung nach wird das Ganze ordentlich aufgeputscht von den Medien und ich halte diese Panikmache für absolut sinnlos.
Plötzlich sind Börsenspekulanten gar nicht mehr so risikofreudig, würden aber den Aktienmarkt am Leben halten.
Plötzlich ist Konsumdeutschland gar nicht mehr so konsumfreudig. Otto Maier fürchtet, dass seine Bank plötzlich sein ganzes Geld verloren hat, flucht warum er damals nicht lieber Gold unter seinem Haus vergraben hätte. Die Idee, sich ein neues Auto zu kaufen, verwirft er augenblicklich.


Ich find auch den politischen Aspekt der Krise ganz interessant. Wie gehen die Regierungen - in unserem Fall kurz vor der Wahlkampfperiode - mit der Situation um? Wie schnell und präzise handeln sie?

Und vor allem: Welche Pläne können nicht mehr umgesetzt werden, weil zu viel Geld darauf verwendet werden muss, die nationale Wirtschaft über Wasser zu halten?
 


When I'm sad, I stop being sad and be awesome instead!

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#10 at 25.10.2008 on 17:55h Quote this entry
country unknown Flex
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posts:
Merkt ihr denn schon persönlich was von der Krise? Ich bin ja beruflich jeden Tag damit konfrontiert. Was allein in der letzten Woche an den Börsen an Wert vernichtet wurde ist schon gigantisch.

Für die Konjunktur sieht's leider nicht so gut aus. Für Deutschland wird's wohl noch recht schwierig werden. Deutschland ist eine Exportnation, die vor allem Kapitalgüter und langlebige Konsumgüter im Premiumbereich herstellt (Stichwort Maschinenbau und Automobilindustrie). Damit ist Deutschland im besonderen Mass vom Wirtschaftswachstum in anderen Ländern abhängig.

Das ist auch der Hauptgrund warum die Regierung so aggressive Massnahmen zur Rettung der Banken durchführt. Wenn's den Banken schlechtgeht, können sie keine Kredite mehr vergeben. Und ohne Kredit können sich die wenigsten Leute ein neues Auto oder z.B. ein Haus kaufen. Das betrifft dann direkt die Auto- und Bauindustrie, um mal nur zwei Beispiele zu nennen. Beim Bankenrettungspaket gehts also weniger darum die Banken zu retten, sondern die Verfügbarkeit von Krediten am Laufen zu halten.

Das ist übrigens eine Lektion aus der Weltwirtschaftskrise aus den 1930er Jahren. Damals hat man die Banken pleite gehen lassen. Die daraus resultierende Kreditklemme hat zu einer extremen Verlangsamung der Wirtschaft geführt. So ist z.B. die US Wirtschaft damals um 25% geschrumpft! So was will man heute um jeden Preis verhindern.
 
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